Ungewöhnlicher Tierrettungs-Einsatz

Am 13. Mai sahen sich die Feuerwehr Lintach und die Bergwacht Amberg mit einer ungewöhnlichen Kleintierrettung konfrontiert: Für die Rettung einer kleinen Katze von einem Baum kam ein speziell ausgebildeter Bergretter zum Einsatz. Alle sonst üblichen Einsatz- und Hilfsmittel schieden aus.

„Das war definitiv nicht alltäglich“, kommentierte Markus Demleitner, Bergretter mit Gleitschirmrettungsausbildung von der Bergwacht Amberg. Kurz zuvor erklomm er eine alte Eiche, um einem Kätzchen zur Hilfe zu kommen. Das Tier befand sich dort bereits seit zwei Tagen – doch die Hoffnung der Besitzerin, es würde den Abstieg irgendwann alleine schaffen, zerschlugen sich. Sie alarmierte die Feuerwehr Lintach. „Normalerweise kommt hier einfach eine Leiter zum Einsatz“, erklärte Kommandant Benjamin Weiß und weiter: „Im konkreten Fall gab es aber zwei Probleme.“ Die Katze verharrte in gut 20 Metern Höhe. Eine übliche Steck- oder Schiebeleiter war zu kurz. Auch der Einsatz einer Drehleiter schied aus, denn die betroffene Eiche befand sich inmitten eines kleinen Waldstücks. In Abstimmung mit der Kreisbrandinspektion Amberg-Sulzbach wurden zwei Spezialisten der Bergwacht Amberg nachalarmiert. Während der eine sicherte, kletterte der zweite der Katze entgegen. Trotz des Leckerli-Angebots ihres potenziellen Retters entschied sich diese jedoch, noch tiefer in die Baumkrone vorzudringen. Ein direktes Heranreichen durch den Bergretter mit Gleitschirmrettungsausbildung war nun ausgeschlossen. Stattdessen wurde der Ast, auf dem die Katze saß, gesichert, abgesägt und mitsamt der Katze kontrolliert zu Boden gelassen. Dort angekommen flüchtete das gerettete Kätzchen hungrig, aber augenscheinlich unverletzt in das heimische Wohnzimmer eines benachbarten Grundstücks.

Mit Rücksicht auf den Schock des flauschigen Patienten verzichteten die Einsatzkräfte auf das sonst oft übliche Foto.